Was ist Psychotherapie?
Psychotherapie ist sinnvoll bei emotionalen (psychischen) Problemen, wie z. B. bei anhaltender Traurigkeit, Motivationslosigkeit, bei belastenden ängstlichen Befürchtungen oder bei körperlichen Symptomen, die eine psychische Ursache haben. Eine Diagnose wird nach wissenschaftlich anerkannten Kriterien erhoben, dazu muss die Schwere der gefühlten Symptome den festgesetzten Kriterien entsprechen.
Vorbereitend für eine Psychotherapie können folgende Fragestellungen für Sie hilfreich sein:
• empfinde ich öfter starke oder diffuse Angstgefühle scheinbar ohne erklärbaren Anlass?
• hhabe ich oft irgendwie ein „mulmiges“ Gefühl?
• fühle ich mich niedergeschlagen und habe keine Freude mehr an Dingen, die mir vorher Freude bereitet haben?
• bin ich antriebslos und kann mich kaum zu Tätigkeiten aufraffen?
• fühle ich mich müde und ausgebrannt?
• fühle ich mich in vielen Aspekten meines Lebens überfordert?
• leide ich unter Schlafproblemen? Wache ich nachts oft auf oder morgens weit vor dem Klingeln des Weckers?
• grüble ich dann viel und komme nicht mehr in den Schlaf?
• mache ich mir oft Sorgen und komme von den Gedanken nicht mehr los?
Eine erfolgreiche Psychotherapie kann zu einer deutlichen Linderung des Leidensdrucks bis hin zu einem Verschwinden der Beschwerden führen. Eine positive „Aufwärtsentwicklung“ wird in diesem Fall angestoßen: durch weniger Angstgefühle, die Sie belasten und mehr Selbstwertgefühl, welches Sie entwickeln können, treffen Sie passendere Entscheidungen für Ihr Leben, trauen sich mehr zu und werden achtsamer für Ihr Wohlbefinden.
Ziel ist es, aus der Ohnmacht wieder in die Eigenmacht zu kommen und mehr Lebensqualität zu erlangen.
Zuerst arbeite ich mit Ihnen stabilisierend für Ihr Selbstwertgefühl. Dann bauen Sie mit meiner Unterstützung Schritt für Schritt negative Denk- und Reaktionsmuster ab, aus denen sich ein Leidensdruck ergab. Ihre vorhandenen Fähigkeiten und Stärken, sogenannte „Ressourcen“, werden ermittelt und aktiviert. Dadurch erfahren Sie wieder mehr Selbstwirksamkeit und finden Schritt für Schritt einen Weg aus der Ohnmacht in die Eigenmacht. Diese bilden dann die Basis für eine positive Veränderung.
Manchmal kommt es zu Beginn der Therapie zu einer „Erstverschlechterung“, das bedeutet, dass man sich schlechter fühlt, weil einige Dinge von der Psyche erst mal „verdaut“ werden müssen. Lassen Sie sich nicht davon abschrecken, denn oft ist dies der erste Schritt auf dem Wege der Besserung.
Dranbleiben lohnt sich dann.
Wann brauche ich eine Psychotherapie?
Indikationen, beispielsweise:
• Angstgefühle ohne äußeren Anlass,
• anfallartig auftretende spezifische Angstzustände,
• anhaltende Niedergeschlagenheit, Gefühle der Ausweglosigkeit und Verzweiflung,
• Schlafprobleme,
• ständiges Grübeln, ständige Befürchtungen und Sorgen,
• das Gefühl, „ausgebrannt“ zu sein,
• Überforderung und Stress,
• persönliche Krisen, z. B. aufgrund von Trennungen, Verlusterlebnissen, Arbeitsplatzverlust, Pflege eines Angehörigen, etc.
Psychotherapie Ablauf
1.) Erstes Treffen
Bei einem ersten Treffen (Dauer 90 Min.) findet das persönliche Kennenlernen und Besprechen Ihrer Situation statt. Wir klären, ob ich die richtige Therapeutin für Sie bin.
Voraussetzung für eine Therapie ist Ihre ausreichende Motivation, etwas verändern oder erreichen zu wollen. Dabei werden Fragen wichtig wie:
• Wo stehe ich gerade in meinem Leben?
• Wie hoch ist mein Leidensdruck?
• Wobei benötige ich konkrete Hilfe?
• Benötige ich eher ein Coaching oder eher eine Psychotherapie?
Oft erhalten Sie schon erste Denkanstöße zur Anleitung eines Veränderungsprozesses.
Sie erhalten vorab per Post oder per Email einen umfassenden Anamnesebogen von mir, den Sie in der nächsten Stunde ausgefüllt mitbringen.
Sollte im Erstgespräch klar werden, dass eine Therapie für Ihr Anliegen nicht hilfreich ist, ( z.B. weil meine Therapieverfahren für Ihre Problematik kein geeignetes Mittel sind oder es besser wirksame Verfahren gibt), werde ich dies umgehend mitteilen und ggf. an einen weiteren Experten verweisen.
2.) Folgesitzungen:
Konkrete Bearbeitung Ihrer persönlichen Anliegen unter Einsatz verschiedener bewährter Interventionen, vorwiegend aus der systemischen Therapie und Beratung, mit dem Ziel, Veränderungen zu erleben.
Folgende mögliche Fragestellungen auf Ihrer Seite können dabei wichtig sein:
• Wie finde ich heraus aus der Dauererschöpfung?
• Wie finden wir einen Weg aus unserer Beziehungskrise?
• Wie entwickle ich mehr Gelassenheit?
• Wie kann ich mutiger werden?
Hierbei setze ich unter anderem gezielte „systemische“ Fragetechniken, kreative Methoden, Elemente aus der Aufstellungsarbeit und weitere Interventionen individuell auf Sie zugeschnitten, ein.
In jeder Therapie-Stunde wird zuerst eine Einschätzung der erreichten Fortschritte vorgenommen und dann jeweils eine konkrete Zielsetzung formuliert, die nächsten Schritte zur Erreichung dieser Zielsetzung zu planen.
Auf diese Weise begleite ich Sie dabei, Ihre neuen Lösungswege in Ihrem Leben praktisch umzusetzen.
3.) Therapiedauer:
Die Anzahl der Therapie-Stunden hängt von Ihrer persönlichen Problematik, Ihren Lebensumständen und Zielsetzungen ab.
Nach 10 – 25 Stunden können in einer Therapie oft bereits gute Erfolge erzielt werden. Empfehlenswert sind Stundenintervalle von 1 Std / Woche oder alle 14 Tage, so dass eine Therapie zwischen 3 – 6 Monate dauert.
In einzelnen Fällen dauert eine Therapie zwischen 1 – 2 Jahre, da manche Veränderungsprozesse mehr Zeit benötigen.
Wenn die Problemstellung nicht mehr akut ist kann auf Wunsch alle 4 – 6 Wochen ein Termin zur Stabilisierung gemacht werden.